Bei der Lipolysebehandlung zur Reduktion störender Fettpolster wird umgangssprachlich von der Fett-Weg-Spritze gesprochen. Die ist absolut falsch, denn Fett ist nichts anderes als gespeicherte Energie, und ohne dieses zu verstoffwechseln kann es auch nicht verschwinden.
Es bedarf hierzu einer negativen Kalorienbilanz, d.h. es muss mehr an Kalorien verbrannt werden als parallel durch Nahrung zugeführt wird! Die Lipolysespritze ist nichts anderes als menschliche Gallensäure (Desoxycholsäure).
Hierdurch werden die feinen sechseckigen Fettgewebssepten „angedaut“ und vernarben. Dieses Narbengewebe ist im Vergleich derbe und unelastisch. Der Effekt ist ein Zusammenziehen der Septen (Zellwände). Ästhetisch wird dieser Effekt durch eine festere Konturierung der Haut sichtbar und gewünscht.
Die Behandlung muß an enstsprechenden Arealen wiederholt werden, dafür ist die Vernarbung bleibend. Das Ergebnis schwankt interindividuell stark, da es von Alter, Bindegewebe, Geschlecht, zu behandeldem Areals und Wirkstoffmenge abhängt. Festes Fettgewebe kann keinesfalls gestrafft werden, eher geht es um Stellen mit „lappriger“ Haut darüber, die sich dann aufgrund niedrigen Widerstands des Unterhautgewebes gut straffen kann.
Zeitgleich zur Behandlung sollte Intervallfasten betrieben werden, auf hochglykämische Lebensmittel wie zum Beispiel Frischmilchprodukte (Joghurt, Milch, Frischkäse, Quark usw.) verzichtet werden und ggf mit niedrig dosierten Antidiabetika, die auch ohne vorhandenen Diabetes verabreicht werden dürfen, der Fettstoffwechsel optimiert werden.
Eine Verbesserung der Cholesterinwerte als auch eine Risikoreduktion des kardiovaskulären Risikos bzw. der Nierenfunktion und Ausschalten ggf. Krebsgene, die im Hungerstoffwechsel (Ketogenese) deaktiviert werden, sind sehr positive Nebeneffekte.
Intervalltraining (HIT-Hyperintensives Training) mit z.B. 4x4min Intervallen mit mind 85% der maximalen Herzfrequenz 2-3xWoche auf dem Ergometer oder Jogging tragen durch den Laktatanstieg maßgeblich zu einem guten und gesunden Ergebnis bei! Letztlich ist insbesondere noch bei Frauen der Östrogen, Progesteron und DHEA-Status von großer Wichtigkeit, hierüber beraten wir Sie gerne mit entsprechender Fachliteratur und aktuellen Leitlinien.
Indikation: Störender, weicher Hautüberschuss an Kinnkontur, Bauch, Flanken, Schamhügel, Oberschenkelinnenseiten, Kniegelenke, Oberarme
Behandlungsdauer: 10-20min + 20min Massage im Anschluß
Kosten: ab 350-500€ (10-50ml Desoxycholsäure + Lokalanästhetikum max. 10ml), 3-5 Behandlungen innerhalb 24 Monaten empfohlen
Ausfallszeit: Schwellung und Betäubung in den ersten 4h, dann schneller Rückgang der Symptome. Sehr leichte Schwellungen bis zu einer Woche (Sauna und Infrarotlicht sollten in den ersten Tag vermeiden werden, da Wärme zu Schwellungen führt. Sport ist sofort Tag möglich, jegliche Art der Bewegung ist förderlich um die entstehenden Lymphödeme durch die Einstiche zu beseitigen)
Nebenwirkungen: selten Hämatome, manchmal subjektiv unzureichendes Endergebnis bei zu hoher Erwartungshaltung und Nicht-Umsetzung der geschilderten notwendigen Lebensweise. Allergische Reaktionen sind beschrieben, glücklicherweise bis dato nicht aufgetreten.